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04.11.2021

HVN-Pokalturnier: Vorbericht Dewezet


Auf den Spuren von Veit Mävers und Nele Franz
Die besten deutschen Handballtalente stehen ab Freitag beim HVN-Pokalturnier im Blickpunkt

 

Einmal im Jahr wird der Landkreis Hameln-Pyrmont zum Mekka des Jugendhandballs. Von Freitag bis Sonntag spielen die besten deutschen Handballtalente der Jahrgänge 2005 (männlich) und 2006 (weiblich) mit ihren Auswahlteams beim HVN-Länderpokal in den Sporthallen in Emmerthal, Hameln, Aerzen und Afferde – unter ihnen sind bestimmt auch wieder einige Bundesliga-Stars von morgen.


Autor: Klaus Frye

HAMELN-PYRMONT. Drei Tage lang stehen die besten deutschen Handballtalente der Jahrgänge 2005 (männlich) und 2006 (weiblich) beim HVN-Pokalturnier (5. bis 7. November) in Emmerthal, Hameln, Aerzen und Afferde im Blickpunkt. Ob unter ihnen auch die Bundesliga-Stars von morgen und zukünftigen Nationalspieler sein werden, wird zwar erst die Zukunft zeigen. Aber die vergangenen zehn Jahre haben immer wieder gezeigt, dass einige Top-Talente den Sprung in den Profihandball schaffen können – wie zum Beispiel der Hamelner Veit Mävers.


Veit Mävers im Elitekader des DHB


Der Bundesliga-Profi der TSV Hannover-Burgdorf gehört inzwischen zum Elitekader des Deutschen Handballbundes. Um den Weg in die A-Nationalmannschaft zu schaffen, erhalten sechs junge Frauen und Männer mit Talent und Perspektive künftig eine maßgeschneiderte Förderung. Unter anderem auch Mävers, der zu Beginn seiner Handballkarriere mit der Niedersachsenauswahl am HVN-Pokalturnier in Emmerthal teilnahm – und vor den Augen der Bundes- und Vereinstrainer sein Talent unter Beweis stellte. Der Juniorennationalspieler der Recken, der bis zur C-Jugend das Trikot des VfL Hameln trug und 2019 mit der deutschen U19-Nationalmannschaft WM-Silber gewann, ist ein Hoffnungsträger, dem die Zukunft gehört.

Das gilt am Wochenende auch für die Talente der nächsten Handball-Generation: Die 15- und 16-jährigen Jungen und Mädchen, für die das Handballspielen mehr als ein Hobby ist, haben ein klares Ziel vor Augen. Viele Talente träumen von der Handball-Bundesliga und der Nationalmannschaft, aber nur wenige davon schaffen den Sprung in den Profi-Handball. Wenn man aber die letzten zehn Jahre Revue passieren lässt, dann hat bei den Turnieren in den Emmerthaler und Hamelner Sporthallen tatsächlich schon so manches Talent den Sprung in die A-Nationalmannschaft des DHB geschafft. Bei den Jungen vor allem der inzwischen für die Rhein-Neckar-Löwen spielende Juri Knorr: 20 Jahre jung, 19 Länderspieleinsätze und im Sommer bereits eine wichtige Säule im Olympiakader von Bundestrainer Alfred Gislason.


Blombergs Jung-Nationalspielerin Nele Franz erinnert sich


Emmerthal war aber vor allem für den weiblichen Nachwuchs ein Sprungbrett für höhere Aufgaben. Wenn man einen Blick auf den Bundesliga-Kader der HSG Blomberg-Lippe wirft, kann man fast eine komplette Mannschaft mit Spielerinnen zusammenstellen, die für die Westfalen-Auswahl beim HVN-Länderpokal auf Torjagd gingen. Jung-Nationalspielerin Nele Franz kann sich gut erinnern: „In Emmerthal habe ich sogar dreimal mit der Auswahl gespielt. Und ich weiß noch, dass wir mit der Mannschaft immer in einem tollen Hotel untergebracht waren.“ Für Westfalens langjährige Trainerin Franziska Heinz, die 187 Länderspiele bestritt und 1993 WM-Gold gewann, war Blomberg stets die erste Adresse, wenn es darum ging, eine spielstarke Auswahlmannschaft zu formen. Marie Michalczik, Cara Reiche, Ndidi Agwunedu zählten ebenso dazu wie Nele Wenzel und Emma Hertha. Aber auch die Nationalspielerinnen Julia Maidhof (Bietigheim), Amelie Berger (Dortmund) und Annika Lott (Buxtehude) haben in der Sporthalle Kirchohsen gespielt.

In Topform muss sich vom 5. bis 7. November auch wieder das mit fast 100 ehrenamtlichen Helfern besetzte Team um Organisationschef Stephan Kutschera präsentieren. Drei Tage Dauerstress warten auf den Vorsitzenden und das Helferteam des fast 1600 Mitglieder starken Sportvereins, wenn am Freitag 29 Auswahlmannschaften mit fast 600 Spielern, Trainern und Betreuern anreisen. Um ein so großes Turnier zu wuppen, werden laut Kutschera viele helfende Hände benötigt. Es gibt viel zu tun – „vom Kampfgericht über den Shuttle-Service bis zur Verpflegung für die Teams“. So ein großes Turnier macht laut Kutschera zwar viel Arbeit, „aber auch viel Spaß“.

Reich werde der Verein als Ausrichter des Turniers zwar nicht, „aber immerhin bleibt ein wenig Geld in der Kasse“, sagt Emmerthals Vereinschef, der sich noch gut erinnern kann, wie vor zehn Jahres alles anfing: „Der Handballverband Niedersachsen hatte angefragt, ob wir das Turnier der Mädchen ausrichten wollen. Wir haben zugesagt und im kleinen Rahmen mit acht Mannschaften angefangen.“ Vor sechs Jahren holte der Handball-Enthusiast mit Unterstützung des VfL Hameln und MTV Rohrsen dann auch noch das Turnier der männlichen Jugend von den Handballfreunden Springe in die Rattenfängerstadt. Und so ist die heimische Region bundesweit längst als wichtiges Sprungbrett für junge Handballtalente bekannt geworden.


Infos zum HVN-Pokalturnier

Wann wird gespielt? Gespielt wird am Freitag (15 bis 20.30 Uhr), Samstag (9.30 bis 20.30 Uhr) und Sonntag (9 bis 15 Uhr).

Wo wird gespielt? Erstmals wird das Turnier in diesem Jahr in fünf Hallen ausgetragen. Spielorte sind die alte und neue Sporthalle in Emmerthal sowie die Hallen in Hameln (Hohes Feld)), in Afferde (Eintrachtweg) und in Aerzen (Hummetal-Halle).

Welche Mannschaften sind dabei? Insgesamt nehmen 29 männliche und weibliche Auswahlteams aus folgenden Bundesländern teil: Westfalen, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Rheinland-Pfalz, Sachsen, Niederrhein, Hamburg, Bremen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein, Mittelrhein, Bayern, Niedersachsen I und II bei den Jungen (Jahrgang 2005) sowie Niederrhein, Mecklenburg-Vorpommern, Baden, Bremen, Sachsen, Niedersachsen I und II, Hessen, Mittelrhein, Bayern, Hamburg, Berlin, Westfalen, Schleswig-Holstein und Rheinland-Pfalz bei den Mädchen (Jahrgang 2006).

Hinweis zum Ablauf: Die Vorrundenspiele der männlichen Jugend werden am Freitag und Samstag in Aerzen, Hameln und Afferde ausgetragen, die Begegnungen der weiblichen Jugend an beiden Tagen in Emmerthal. Die Endspiele der Jungen finden am Sonntag im Hohen Feld statt, die der Mädchen in der Emmerthaler Sporthalle.


Quelle: DEWEZET


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